Astrofotografie Deep Sky

NGC6992 - Knochenhand Cirrusnebel


Das Objekt liegt in der nähe vom Sternbild: Cygnus

Skymap Knochenhand Cirrusnebel.jpg





Beschreibung

Der Cirrusnebel (auch als Schleier-Nebel, englisch Veil nebula bezeichnet) ist der im optischen Spektrum sichtbare Teil des Cygnusbogens, einer Ansammlung von Emissions- und Reflexionsnebeln, die sich in einer Entfernung von rund 1500 Lichtjahren im Sternbild Schwan befinden.

Sie sind zusammen der Überrest einer Supernova, die vor ca. 8.000 Jahren stattfand.

Diverse Teile des Überrests haben verschiedene NGC- und IC-Nummern. So gehören die Objekte NGC 6960, NGC 6974, NGC 6979, NGC 6992, NGC 6995 und IC 1340 alle zur selben Struktur.

Das oberen Bild zeigt eine Detailaufnahme mit dem Teleskop von einem Teil des Cirrusnebels, welcher auch "Knochenhand" genannt wird.
Im unteren Bild ist eine Übersichtsaufnahme des ganzen Supernova Überrestes zu sehen.

Eine Supernova ist das kurzzeitige, helle Aufleuchten eines massereichen Sterns am Ende seiner Lebenszeit durch eine Explosion.
Es gibt zwei grundsätzliche Mechanismen, nach denen Sterne zur Supernova werden können:
1. Massereiche Sterne mit einer Anfangsmasse von mehr als etwa acht Sonnenmassen, deren Kern am Ende ihrer Entwicklung und nach Verbrauch ihres nuklearen Brennstoffs kollabiert. Hierbei kann ein kompaktes Objekt, etwa ein Pulsar oder ein Schwarzes Loch, entstehen.
2. Sterne mit geringerer Masse, die in ihrem vorläufigen Endstadium als Weißer Zwerg Material (z. B. von einem Begleiter in einem Doppelsternsystem) akkretieren, durch Eigengravitation kollabieren und dabei durch einsetzendes Kohlenstoffbrennen zerrissen werden. Dieses Phänomen wird als thermonukleare Supernova oder Supernova vom Typ Ia bezeichnet.

Der Nebel ist aber trotz seiner Gesamthelligkeit von circa 7 mag wegen seiner grossen Flächenausdehnung von 230′ × 160′ (ca. 6 mal den Durchmesser, oder 36 mal die Fläche des Vollmondes) für Amateurastronomen nicht leicht zu beobachten. Hilfreich sind Linienfilter für ionisierte Gase, um ihn von dem Licht der Hintergrundsterne zu separieren.

Für Wissenschaftler ist er ein ideales Ziel, da er nicht von Vordergrundobjekten verdeckt wird. Es wurden und werden an ihm zahlreiche Untersuchungen zur Gasstruktur und Gasdynamik von Supernovaüberresten durchgeführt, beispielsweise Detailstudien mit dem Hubble-Weltraumteleskop. Untersuchungen durch den Satelliten ROSAT zeigen, dass der gesamte Nebel im Röntgenbereich ähnlich einer Glühbirne leuchtet. Der kompakte Überrest (Neutronenstern, Pulsar oder Schwarzes Loch) der Supernova ist jedoch nicht bekannt.

Aufnahmedetails Detailaufnahme (oberes Bild):
26 x 7min Lightframes, Total = 3h 2min
29x Biasframes, 26x Flatframes
Canon EOS 60D mod. ISO 800
Skywatcher Equinox ED 120/900 APO Refraktor
AZ-EQ6 Montierung
MGEN Autoguider, Dithering aktiv

Aufnahmedetails Übersichtsaufnahme (unteres Bild):
48 x 2min Lightframes, Total = 1h 36min
12x Darkframes, 12x Biasframes, 12x Flatframes
Canon EOS 60D mod. ISO 1600
Canon f2.8 - 200mm @f4
Skywatcher Star Adventurer
Unguided