Astrofotografie mit Autoguider

Den nächsten grossen Qualitätssprung erreicht man durch einen Autoguider während der Aufnahme.

Kann man ohne Autoguider mit einer anständigen Montierung vielleicht ein paar Minuten Einzelbelichtungen durchführen wobei die Sterne rund bleiben, kann man mit einem Autoguider ohne Probleme 10 – 15 Minuten Einzelbelichtungen durchführen.
Die Erhöhung der Belichtungszeit erlaubt einem die Reduktion auf einen tieferen ISO Wert 400 oder sogar 200 was ebenfalls einen Qualitätsschub gibt da die Sterne weniger Ausbrennen.

Hier möchte ich eine klare Empfehlung für den MGEN Standalone Autoguider aussprechen. Dieses Gerät braucht keinen zusätzlichen Laptop der neben dem Teleskop aufgebaut werden muss, es läuft alles über die Handgrosse Steuerbox. Der MGEN geniesst in der Amateur Astrofotografie Szene höchstes Ansehen, er ist leicht zu bedienen und sehr zuverlässig.

Wie funktioniert dieses Autoguiding?

An den meisten Teleskopen ist auf der Seite ein kleines Sucher Teleskop Standard Grösse 8x50mm angebracht. Hier wird eine CCD Kamera (welche zum Lieferumfang des MGEN dazugehört) angebracht. Dieser Kamera kann man nun einen Leitstern zuweisen welcher sich im Bildfeld des Sucherteleskops befindet. Die Kamera will nun den Leitstern exakt immer an der gleichen Stelle halten. Falls der Stern aufgrund der ungenauen Nachführung der Montierung in eine Richtung abdriftet, sendet der MGEN ein kleines Steuerkorrektur Signal an die Montierung, welches den Leitstern wieder in die korrekte Position bringt.

Tipp: Kauft euch ein zusätzliches gerades Sucher Teleskop 8x50mm, an dieses montiert ihr dann die MGEN CCD Kamera fix, so braucht ihr jeweils nur das Sucher Scope am Teleskop zu befestigen und es kann losgehen. Das Scharfstellen des Suchers mit der CCD Kamera kann sich als etwas fummelig erweisen deshalb lieber diese Arbeit einmal machen und dann ist es gut und bleibt für immer fix eingestellt.
Achtung: Eure Montierung muss einen Autoguider Eingangs Port haben sonst nützt euch das ganze nicht viel.

Dithering und Auto Exposure mit dem MGEN

Ebenfalls sehr einfach umzusetzen mit dem MGEN ist das Dithering. Dithering heisst nach jeder Aufnahme sendet der MGEN ein kurzes Steuersignal an die Montierung welches den Bildausschnitt um ein paar Pixel verschiebt. Sinn des ganzen bei Aufnahmen ohne Dithering ist z.B. immer der gleiche Stern auf einem toten hot/cold Pixel oder evtl. einen Sensorfehler der Kamera. Durch das verschieben kommt nun dieser Stern ebenfalls bei mehreren Aufnahmen auf funktionierenden Pixeln zu liegen und wird somit ebenfalls korrekt fotografiert.
Einige Leute behaupten dadurch braucht man keine Darkframes mehr, andere wiedersprechen dem und sagen Darkframes sollte man immer machen. Ich habe für mich daraus den Mittelwert gezogen, ich mache einige Darkframes aber nicht mehr so viele. (Im Sommer mehr als im Winter weil tiefe Temperaturen verursachen weniger Rauschen).

Um mit dem MGEN das Dithering zu aktivieren braucht ihr jedoch ein Klinkenkabel welches vom MGEN Ausgang 3.5mm auf euren Kamera Fernauslöser Anschluss Eingang gesteckt werden kann, da Dithering nur aktiviert werden kann wenn mit Auto Exposure (AE) gearbeitet wird. Das bedeutet dass das Kamera Auslösesignal auch vom MGEN gesendet wird. Im AE Menu des MGEN kann man alles Einstellen Belichtungszeit Anzahl Aufnahmen usw. sehr einfach gelöst.



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