DSLR Allgemeine Tipps

  • Immer im RAW Format fotografieren (niemals nur JPEG)!

  • Akkus immer laden und Karte entleeren nach einer Foto Session.

  • Kauft einen programmierbaren Fernauslöser, Ayex hat hier ein gutes Angebot für ca. 25 Euro gibt es diesen jeweils mit Anschlüssen für die meisten Kameras (Canon, Nikon, Sony, Olympus, Pentax) Achtet unbedingt auf die Anschlüsse die meisten Kamerahersteller haben 2 verschiedene Stecker!

  • ISO Wert und Belichtungszeit.
    Generell sollte man so lange wie möglich Belichten, das heisst so lange es die Nachführung zulässt und die Sterne noch rund bleiben und nicht anfangen zu strichen zu werden. Der ISO Wert ist demzufolge anzupassen damit man ein korrekt belichtetes Foto erhält siehe Histogramm des Bildes, der Hauptausschlag sollte zwischen 20% und 40% vom linken Bildrand sein.

  • Korrekte Belichtung Histogramm 20% - 40% vom linken Rand
    So sollte ein korrekt belichtetes Bild im Histogramm aussehen

  • ISO Wert, je höher dieser ist desto mehr wird das ausgelesene Signal verstärkt. D.h. man bekommt mehr Sterne bei kurzer Belichtungszeit auf das Bild, Nachteil helle Bereiche Brennen schneller aus und je höher der ISO Wert desto mehr Rauschen hat man auch im Bild.
    Ich habe mal irgendwo gelesen dass man für Astrofotografie nur die richtigen ISO Stufen verwenden soll, dies wären: ISO 200, 400, 800, 1600, 3200, 6400.

  • Falls man keine separaten Darkframes erstellt, stellt an eurer Kamera den Automatischen Dark-Abzug ein, bei Canon heisst das „Rauschreduzierung bei Langzeitbelichtung“ die Kamera macht dann unmittelbar nachdem die von euch gewählte Belichtungsdauer durch ist nochmal ein Bild mit derselben Dauer, diesmal ist in der Kamera der Spiegel aber nicht hochgeklappt, es wird ein dunkles Bild ein sogenanntes „Darkframe“ erstellt auf diesem Bild sind dann alle Pixelfehler die eure Kamera hat (Cold / Hot-Pixel), diese Bildfehler werden dann Kameraintern von eurem Hauptbild herausgerechnet.

  • Vollformat (Kleinbild) vs. APS-C Format.
    Würde man mit beiden Kameras jeweils mit demselben Objektiv eine Aufnahme der Milchstrasse machen, würde das Bild mit der Vollformat Kamera, einen grösseren Bildausschnitt der Milchstrasse zeigen. Der Faktor beträgt 1,6x mehr Himmelsausschnitt gegenüber dem APS-C Sensor.
    Vollformatkameras sind natürlich teurer, obwohl es mittlerweile auch gute Preiswerte Angebote gibt (zB. Canon EOS 6D).
    Es soll jetzt aber nicht der Eindruck entstehen APS-C sei schlecht, in Kombination mit einem Teleskop ist es vermutlich weiter verbreitet.
    Hinzu kommt dass es für Teleskope schwieriger ist Vollformat korrekt auszuleuchten was zu Vignettierung führt. (Vignettierung = Abschattung am Bildfeldrand)

  • DSLR Astro Modifizierung
    Spiegelreflex-Kameras sind für Tageslicht optimiert und konstruiert. Der Kamerasensor ist im roten Licht sehr empfindlich. Um einen Rotstich bei Tagesaufnahmen zu verhindern, lässt der orginale IR Sperrfilter nur etwa 20% des roten Lichts durch. Das verhindert die erfolgreiche Fotografie von Nebeln, die genau in diesem Bereich leuchten.
    Aus diesem Grund gibt es diverse Anbieter die einen Umbau anbieten, hier wird der standard Filter entweder ganz entfernt oder durch einen Filter von Astrodon oder Baader ersetzt, diese Filter haben eine viel höhere Empfindlichkeit im H-Alpha Bereich womit man auch die roten Nebel sehr gut Fotografieren kann.
    Die höchste Durchlassrate des H-Alpha Lichts erreicht man mit dem komplett Ausbau des Filters (laut Händler ca. 10% mehr als mit den Filtern). Nachteil ist dass die interne Sensorreinigungsfunktion danach nicht mehr funktioniert und der Sensor ungeschützt offen liegt. Aus diesem Grund ist es stark zu empfehlen den Sensor durch einem Klarglas Clipfilter welcher im Body eingeklickt wird gegen Verschmutzung zu schützen.
    (Bei dem Umbau auf Baader oder Astrodon funktioniert die Sensorreinigung noch)
    Möchte man mit ein wenig Amibition das Hobby Deepsky Astrofotografie betreiben kommt man um so einen Umbau nicht herum. Es gibt auch Kameras die direkt so vom Hersteller angeboten werden, diese haben nach der Serien-Bezeichnung in der Regel noch ein "a" z.B Canon EOS 60Da. Diese kommen jedoch nicht auf genau dieselbe H-Alpha durchlass Rate wie ein spezieller Umbau, sind aber um ein vielfaches besser als die Standard Version ohne "a".

  • Das richtige Kamera Objektiv für Astrofotografie
    ...ist ziemlich schwierig zu finden.
    Primär ist eine so grosse Blende (tiefe f/zahl) wie möglich anzustreben. Da bei den meisten Objektiven aber 1-4 Blendenstufen abgeblendet werden muss um runde Sterne in den Ecken zu erhalten ist meine Empfehlung max. ein Objektiv mit f/2.8.
    (Abblenden = eine kleinere Blende wählen, bei einem f/2.8 Objektiv z.B. mit f/4 fotografieren)
    Achtung ein super teures Profi Objektiv garantiert euch hier keine Astrotauglichkeit!
    Lenstip.com ist diesbezüglich eine super Hilfe um die Objektive zu Vergleichen, speziell in der Rubrik "Coma and astigmatism" sollte in den Ecken (Corner, FF) ein so runder Stern wie möglich sein.
    Hier mal ein schlechtes Beispiel mit einem teuren Objektiv:
    Canon EF 50 mm f/1.2L USM dieses muss trotz f/1.2 auf ca f/4 abgeblendet werden um einigermassen runde Sterne in den Ecken zu haben.
    Das Sigma 50 mm f/1.4 EX DG HSM schneidet im Bereich Coma and astigmatism hier deutlich besser ab und ist auch günstiger als das Canon.



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