Astrofotografie Sternbilder
Fuhrmann - Auriga (Aur)
Beste Sichtbarkeit (obere Kulmination) um Mitternacht ist am 9. Dezember.
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Beschreibung
Der Fuhrmann, in der Fachsprache Auriga (lat.) ist ein Sternbild des Nordhimmels. Sein Hauptstern Capella ist ein Stern 1. Größe und Teil des auffälligen Wintersechsecks.
Der Fuhrmann ist ein ausgedehntes, leicht erkennbares Sternbild. Er grenzt direkt östlich an den Stier (Taurus) an. Zusammen mit dem Stern Elnath (β Tauri), der zum Stier gehört, bildet der Fuhrmann ein fast regelmäßiges Sechseck. Der Hauptstern Capella ist mit 0.1 mag der dritthellste Stern des Nordhimmels.
Der nördliche Teil des Fuhrmannes ist in unseren Breiten zirkumpolar, d.h., das ganze Jahr über sichtbar. Er erreicht im Winter seine höchste Position am Nachthimmel. In etwa 13.000 Jahren wird er aufgrund der Präzession den Himmelsäquator markieren.
Durch den Fuhrmann zieht sich das sternenreiche Band der Milchstraße, daher sind hier mehrere interessante Objekte, wie Sternhaufen und Nebel, zu sehen.
Links:
Zum Stern: Capella
Geschichte
Das Sternbild war bei den Babyloniern als Fuhrmann (Rukubi) bekannt. Der lateinische Name Auriga bedeutet so viel wie Wagenlenker oder Steuermann.
Die Römer identifizierten das Sternbild mit dem griechischen König Erichthonios, der den vierspännigen Wagen erfand.
Der Fuhrmann gehört zu den 48 Sternbildern der antiken griechischen Astronomie, die von Ptolemäus beschrieben wurden.
Einer früheren Deutung nach handelt es sich bei dem Sternbild um einen Hirten, der eine Ziege über der Schulter trägt. Der Name des Hauptsterns Capella bedeutet „Zicklein“. In älteren Sternatlanten, wie der Uranometria von Johann Bayer oder den Werken von Johannes Hevelius und J.E. Bode wird der Fuhrmann als bärtiger Mann mit einer Ziege auf dem Rücken oder Arm dargestellt.
Der südlichste Stern Elnath wurde in der Vergangenheit als γ Aurigae dem Fuhrmann zugerechnet. Nach Festlegung der Sternbildgrenzen durch die Internationale Astronomische Union (IAU) gehört er heute zum Stier.
Mythologie
König Erichthonios I. von Athen spannte als erster vier Pferde vor seinen Wagen. Bei den Römern galt er als Sohn des Gottes Vulkan, bei den Griechen als Sohn des Hephaistos und der Athene.
Nach der Griechischen Mythologie soll es sich bei der Ziege um die Nymphe Amalthea handeln, die Zeus als Knaben versorgte. Zeus war ein Sohn des Titanen Kronos, dem geweissagt wurde, dass er eines Tages von einem seiner Nachkommen als Herrscher gestürzt werde. Kronos verschlang darauf hin alle seine Kinder sofort nach der Geburt. Nach der Geburt von Zeus wurde ihm stattdessen ein Stein untergeschoben, den er ebenfalls verschlang. Zeus wurde in einer Höhle versteckt und von Amalthea mit der Milch einer Ziege aufgezogen.
Anderen mythologischen Deutungen nach, war Amalthea selbst eine Ziege. Ihr Horn gehörte später der Glücksgöttin Fortuna und war deren „Füllhorn“.
Meteorstrom - Häufung von Sternschnuppen
Die Alpha-Aurigiden sind ein Meteorstrom, welcher vom 28. August bis zum 5. September von Mitteleuropa aus beobachtbar ist. Als Mutterkörper wird der Komet C/1911 N1 Kiess geführt, welcher eine Umlaufszeit von annähernd 2500 Jahren besitzt.
Der Radiant befindet sich während des Aktivitätszeitraumes im Sternbild Fuhrmann, wobei sich der Radiant immer südlich des Sternes Capella befindet.
Die ZHR der Alpha-Aurigiden liegt gewöhnlich bei 6 Meteoren pro Stunde, jedoch wurde in den Jahren 1935, 1986 und 1994 Raten zwischen 30 und 40 Meteoren pro Stunde registriert. 2007 kam es zu einer nahen Passage zwischen der Erde und der Umlaufsbahn des Kometen Kiess, wodurch eine ZHR von etwa 120 Meteoren pro Stunde beobachtet werden konnte.
Die Delta-Aurigiden sind ein jährlich im Oktober (10. Oktober – 18. Oktober) aktiver Meteorstrom, mit einer ZHR von zwei Meteoren pro Stunde. Der Radiant befindet sich im nördlichen Areal des Sternbildes Fuhrmann.